Danksagung und Einsatzrückblick Hochwasser 05.06.
Nachlese zum Dauerregen am 01./02.06.2024
Am vergangenen Wochenende sorgte ergiebiger Dauerregen für einen Anstieg der Wasserstände an unseren Gewässern. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre wurden bereits im Vorfeld zahlreiche Schutzvorkehrungen getroffen und flankierende Maßnahmen umgesetzt. So wurden Gräben gesäubert, Durchlässe frei gespült, Pufferteiche abgesenkt, Sandsackvorräte angelegt, Drosseln verbaut und Notfallbereitschaften eingerichtet.
Besonders bewährt hat sich erstmals das neue digitale Hochwassermonitoring (Noysee). Hierdurch konnten wir fast minutengenau vorhersagen, welche Bäche über die Ufer treten werden und die Einsatzkräfte zielgerichtet und effizient einsetzen.
Zusammen mit den bereits umgesetzten baulichen Maßnahmen hat das Konzept Wirkung gezeigt. Im Vergleich zu den vergangenen Hochwassern fiel die Schadensbilanz deutlich geringer aus. Uns sind derzeit keine größeren Schäden bekannt.
Begonnen hatte die Hochwasserlage am Samstag gegen Mittag als sich im Bereich der Rüdenhäuser Straße und der Kanzleistraße erste Überflutungen abzeichneten. Mit Hilfe des Bauhofs, der Feuerwehr und der Firma KWK Transporte wurden die betroffenen Stellen frei gemacht. Eine Regenzelle im Bereich östlich von Geesdorf sorgte gegen 19.10 Uhr für überflutete Straßen in Geesdorf. Das Wasser kam als Oberflächenwasser über die angrenzenden Felder und konnte schnell eingedämmt und über die Kanalisation abgeführt werden.
Gegen 20.00 Uhr stiegen dann zeitverzögert die Pegel von Sambach und Fasanenbach an. Der Sambach trat gegen 21.30 Uhr im Innenort über die Ufer. Trotz aktivierter Drossel wurde der Druck im Bereich der Jahnstraße auf den Damm so groß, dass dieser an drei Stellen durchweichte. Da ein Dammbruch nicht ausgeschlossen werden konnte wurde vorsorglich eine Bevölkerungswarnung herausgegeben. Mit großem Einsatz der Feuerwehr konnte der Damm so stabilisiert werden, dass dieser hielt. Über die Dammkrone laufendes Wasser wurde vor der Jahnstraße zurückgehalten. Etwa zur gleichen Zeit uferte der Schirnbach in Feuerbach aus, hiervon waren jedoch keine Gebäude betroffen.
Gegen 23.30 Uhr war der Fasanenbach auf der Scheitelwelle angekommen. In Geesdorf wurden Sandsackbarrieren errichtet und ein Keller ausgepumpt. In Wiesentheid wurde vorsorglich eine Trafostation vom Netz genommen. Der neu errichtete Notüberlauf am Werdsee schlug erfolgreich an und verhinderte, dass die Prichsenstädter Straße vom See her überflutet wurde.
In Reupelsdorf blieb die Schwarzach durchgehend knapp unter der kritischen Marke. Eine Schafherde musste von der Weide evakuiert werden, zudem wurde ein Keller ausgepumpt. Gegen frühen Morgen entspannte sich die Lage zunehmend und alle Bäche kehrten in ihr Bachbett zurück. Am Sonntagnachmittag ließen dann stärkere Regenfälle am Steigerwaldhauptkamm nochmals die Pegel von Fasanenbach und Sambach ansteigen. Letzterer trat im Innenort nochmals für drei Stunden über die Ufer. Ab Sonntag Abend entspannte sich die Lage.
Eingesetzt waren knapp 105 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus allen Ortsteilen, des BRK, von Bauhof und Verwaltung. Zeitweise unterstützten weitere Kräfte aus den VGem-Gemeinden und aus Wiesenbronn. Der Einsatzstab der Verwaltungsgemeinschaft war in Bereitstellung, musste aber nicht aktiviert werden.
Die Gesamtregenmengen betrugen am Freitag ca. 25l/m² und am Samstag ca. 38l/m².
Leider waren erneut einige Gräben und Durchlässe durch illegal entsorgten Bauschutt und durch abgelagerten Gartenschnitt verstopft. Ich weise darauf hin, dass sowohl Grüngut als auch Bauschutt an den Wertstoffhöfen des Kreises in haushaltsüblichen Mengen kostenfrei abgegeben werden können. Ich habe daher kein Verständnis für die illegale Entsorgung, welche die Anwohner gefährden!
Ich bedanke mich bei ALLEN am Einsatz beteiligten Helferinnen und Helfern, bei allen Ehrenamtlichen der Feuerwehren, den Ehrenamtlichen der BRK Bereitschaft Wiesentheid, bei allen Einwohnern, die mit angepackt haben und bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Bauhof, Verwaltung und Verwaltungsgemeinschaft für Ihr Engagement. Danke auch an die Firmen KWK, REWE und Eisdealer, welche durch Arbeits- und Sachleistungen unterstützten sowie die Fränkischte Toskana Wiesentheid für die Bereitstellung ihres Radladers.
Auch weiterhin wird der Hochwasserschutz höchste Priorität haben. Die Notfallchecklisten wurden angepasst, zudem beschaffen wir weitere Meldepegel und Schutzbarrieren. Die Umsetzung des Hochwasserschutzkonzepts schreitet ebenfalls voran. Der Markt Wiesentheid hat seine Hausaufgaben gemacht, im nächsten Schritt findet nun die Abstimmung mit den Fachbehörden (sogenanntes Scoping) statt, bevor es dann an die Ausführung der ersten Projekte gehen kann. Den aktuellen Sachstand finden Sie auch immer auf unserer Webseite oder in den Berichten im Amtsblatt (das Sie auch digital als Newsletter beziehen können).
Klaus Köhler
Erster Bürgermeister