Notfall- und Kriseninformationen

Hier erhalten Sie verschiedene Informationen vor allem zu den Bereichen Notfallvorsorge und Krisenmanagement. Weiter unten erhalten Sie Tipps rund um das Thema „Schutz vor Starkregen und Sturzfluten“

Krisenvorsorge – Verhalten im Notfall

Derzeit wird viel über eine Strom- oder Energiemangellage diskutiert. Auch das Wort „Blackout“ ist hierbei immer wieder zu hören.

In der Verwaltungsgemeinschaft Wiesentheid besteht bereits seit langer Zeit schon ein Krisenstab, welcher sich mit allen möglichen Notfallszenarien auseinandersetzt und die Mitgliedsgemeinden bei der Krisenvorsorge unterstützt. Der Stab ist so aufgestellt, dass er auch bei längeren Stromausfällen handlungs- und kommunikationsfähig ist.

Wir möchten Ihnen folgende, wichtige Informationen an die Hand geben:

  • Im Falle eines längeren Stromausfalls (>30 Minuten) werden alle Feuerwehrgerätehäuser in allen Ortsteilen sowie das Rathaus Wiesentheid mit einem Kommunikationspunkt besetzt. Die Kommunikationspunkte können einen Notruf absetzen und Hilfen organisieren. Zudem koordinieren Sie die Notfallmaßnahmen vor Ort bis zur Übernahme durch den Krisenstab oder den Katastrophenschutz. Bei allen Notfällen, Fragen oder Problemen ist der Kommunikationspunkt in Ihrem Ortsteil Ihre erste Anlaufstelle.
  • Bitte prüfen Sie Ihre persönlichen Notfall- und Krisenvorkehrungen. Insbesondere sollten Sie ausreichend Taschenlampen, Batterien und ein Rundfunkgerät vorrätig haben. Wir empfehlen zudem eine Bevorratung von Trinkwasser, haltbaren Lebensmitteln und Brennstoffen. Beachten Sie hierzu auch den „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ des BBK.
  • Sofern Sie oder Ihre Angehörigen zwingend auf eine unterbrechungsfreie Stromversorgung angewiesen sind (z.B. Heimbeatmete, Großtierhaltung, etc.) planen Sie eine Ersatzversorgung. Teilen Sie uns solche Fälle bitte ebenfalls mit, damit wir diese in die kommunalen Krisenplanungen mit aufnehmen können.
  • Im Krisenfall informieren wir Sie über die, je nach Lage, verfügbaren Kanälen. Dies können die Homepage oder unsere Social-Media-Kanäle sein, aber auch Aushänge an den Kommunikationspunkten oder Lautsprecherdurchsagen.

Nach derzeitigem Stand ist eine Energiemangellage eher unwahrscheinlich, gleichwohl kann eine solche nicht vollständig ausgeschlossen werden. Machen Sie sich daher proaktiv mit der Krisenvorsorge vertraut. Hilfreiche Unterstützung leistet hier das Informationsangebot unter www.bbk.bund.de.

Für weitere Fragen, Beratungen und Unterstützung steht Ihnen das Sachgebiet öffentliche Sicherheit und Ordnung unter hauptamt@wiesentheid.de zur Verfügung.

Checkliste

Ein Liste zum Ausfüllen im Notfall stellen wir gerne bereit.

Zum Download den Link öffnen: Checkliste Notfallvorsorge

  • 14-20 Liter Flüssigkeit pro Person/Woche
  • Lebensmittel, die ohne Kühlung längerfristig haltbar sind (und die man normalerweise isst, keine Experimente)
  • Campingkocher, falls der Strom//Gas weg ist
  • Babynahrung und Tiernahrung

Download vollständiges Informationsblatt : Lebensmittel bevorraten

  • Wasservorrat:
    • Wasser in allen möglichen (größeren) Gefäßen sammeln (Badewanne, Eimer, Töpfe etc.)
    • Einweggeschirr und -besteck benutzen
  • Hygiene:
    • Händedesinfektionsmittel vermehrt nutzen, dass Keime sich nicht verbreiten
    • Feuchttücher und Küchentücher zum Abwischen nutzen, statt nass zu wischen

Download vollständiges Informationsblatt:  Hygiene in Notzeiten

  • Erkältungsmittel, schmerz- und fiebersenkende Mittel
  • Mittel gegen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
  • Hautdesinfektionsmittel
  • Verbandsmaterial (Autoverbandskasten)
  • Persönliche, verschreibungspflichtige Medikamente (genügend auf Vorrat davon wenn es zu Versorgungsengpässen kommt)

Download vollständiges Informationsblatt: Hausapotheke

  • Kerzen und Taschenlampen (Batterien, Streichhölzer, etc.)
  • Geladene Akkus (Handy, PC, etc.)
  • Batteriebetriebenes Radio (um Nachrichten zu empfangen)
  • Campingkocher (um Essen zu wärmen)
  • Garten- / Tischgrill – NUR im Freien nutzen!
  • Bargeld zuhause haben – Geldautomaten funktionieren bei Stromausfall auch nicht

Download vollständiges Informationsblatt: Stromausfall

  • Wichtige Dokumente in Dokumentenmappe an einem Ort griffbereit aufbewahren
    • Familienurkunden/Stammbuch
    • Sparbücher, etc.
    • Ausweise
    • Zeugnisse, Testament, etc.

Download vollständiges Informationsblatt: Dokumentensicherung

  • Rucksack mit den nötigsten Sachen für ein paar Tage – KEIN Koffer
  • Persönliche Medikamente
  • Dokumente, Ausweise, Geld
  • Verpflegung für 2 Tage
  • Kleidung/Hygieneartikel
  • Taschenlampe, Decke
  • Für Kinder: Brustbeutel oder SOS-Kapsel mit Namen, Geburtsdatum, Anschrift, Telefonnummer

Download vollständiges Informationsblatt: Notgepäck

  • Bayerischer Rundfunk ist der Warnsender
  • Batteriebetriebenes Radio
  • Batterien auf Vorrat
  • Solarradio oder Kurbelradio
  • Kurbelradios mit USB-Anschluss zum Aufladen von Handys
  • Apps: KATWARN oder NINA

Download vollständiges Informationsblatt: Informationsbeschaffung

  • Schadensstelle absichern
  • Erste Hilfe leisten
  • 112 rufen
  • W-Fragen (Wer ruft an, wo ist was geschehen, wie viele Verletzte, welcher Art sind die Verletzungen, warten Sie auf Rückfragen)

Download vollständiges Informationsblatt: Verhalten im Notfall

  • Dach:
    • Dachdeckung mit Sturmhaken sichern
    • Schutz vor Funkenflug
    • Schneefanggitter
  • Baumbestand in Hausnähe (umfallende Bäume), Markisen/Überdachungen sichern
  • Elektroversorgung:
    • Blitzschutz

Download vollständiges Informationsblatt: Bauliche Sicherheit

  • Dach:
    • Dachdeckung mit Sturmhaken sichern
    • Schutz vor Funkenflug
    • Schneefanggitter
  • Baumbestand in Hausnähe (umfallende Bäume), Markisen/Überdachungen sichern
  • Elektroversorgung:
    • Blitzschutz

Download vollständiges Informationsblatt: Verhalten bei Unwetter

  • Rauchmelder installieren
  • Feuerlöscher im Haus haben
  • Löschdecke aus Wolle
  • Löschversuche nur unternehmen, wenn keine Gefahr für einen selbst besteht
  • 112 rufen wenn Löschversuche erfolglos bleiben, W-Fragen
  • Wichtige Dokumente und Papiere in einer Tasche zum schnellen Mitnehmen
  • Von oben nach unten und von der Seite zur Mitte hin löschen

Download vollständiges Informationsblatt: Verhalten bei Feuer

  • Sandsäcke
  • Wertvolle Möbel oder Geräte in die oberen Etagen bringen
  • Ausreichend Lebensmittel und Trinkwasser besorgen
  • Wichtige Dokumente gesammelt an einem Ort aufbewahren
  • Batteriebetriebenes Radio um Informationen zu erhalten

Download vollständiges Informationsblatt: Verhalten bei Hochwasser

  • Im Haus bleiben, Fenster und Türen schließen
  • Radio einschalten, auf Durchsagen achten
  • Masken bereithalten
  • Im Freien: quer zur Windrichtung bewegen, Atemschutz (im Notfall ein Taschentusch) vor Mund und Nase halten, geschlossenes Gebäude aufsuchen
  • Auf Durchsagen/Informationen achten

Download vollständiges Informationsblatt: Verhalten beim Austritt von Gefahrenstoffen

  • Notruf rufen, erste Hilfe leisten
  • Ausreichend Abstand halten zur Gefahrenstelle
  • Keine Streichhölzer oder Feuerzeuge benutzen (wenn Gasleitungen zerstört sein könnten)
  • Verschüttete nicht einfach aus Trümmern ziehen, sie könnten eingeklemmt sein

Download vollständiges Informationsblatt: Verhalten bei Explosionen

Schutz vor Starkregen und Sturzfluten

Die vergangenen Jahre und Jahrzehnte machten sich viele Gemeinden Gedanken über den klassischen Hochwasserschutz an Bächen und Flüssen und brachten verschiedene Hochwasserschutzkonzepte auf den Weg. Während bei Hochwasser eine gute zentrale Vorsorge durch die Kommune betrieben werden kann, ist dies bei Starkregen oder Sturzfluten nicht der Fall. Hier muss dezentral an den jeweiligen Gebäuden vorgesorgt werden.

Lange Trockenphasen mit ausgetrockneten Böden, die Verbreitung von Monokulturen und die zunehmende Flächenversiegelung sorgen dafür, dass stärkere Regenfälle oftmals nicht mehr sofort versickern können. Gleichzeitig kann die Atmosphäre bei hohen Temperaturen mehr Feuchtigkeit speichern, sodass sich vermehrt Starkregenfälle und Gewittercluster mit hohen Regenmengen bilden können.  Zusätzlich treten durch den Klimawandel auch Extremwetterlagen auf, bei denen stark gesättigte Tiefdruckgebiete aus dem Mittelmeerraum über die Alpen ziehen und sich dann in tagelangem, ergiebigem Dauerregen bei uns abregnen (z.B. Vb-Wetterlagen).

Dies Faktoren sorgen für neue Risiken: während früher hauptsächlich Anlieger von Gewässern von Hochwasser betroffen waren (die in der Regel aber aufgrund jahrelanger Erfahrung gut vorbereitet sind), können die Starkregenfälle und Sturzfluten auch Gebäude treffen, bei denen Überschwemmungen bisher keine Probleme verursacht haben. Und: Anders als Hochwasser können Starkregen und Sturzfluten oft nicht vorhergesagt und auch durch technische Maßnahmen nicht verhindert werden.

Nach § 5 Abs. 2 des Wasserhaushaltsgesetzes ist jede Person, die von Überflutungen betroffen sein kann, im Rahmen des ihr Möglichen und Zumutbaren verpflichtet, geeignete Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor nachteiligen Hochwasserfolgen und zur Schadensminderung zu treffen.

Wir möchten Ihnen daher die folgenden, nützlichen Hinweise mit an die Hand geben:

Risiko einschätzen

Die Hinweiskarte „Oberflächenabfluss und Sturzflut“ des LfU, an deren Erstellung der Markt Wiesentheid als Pilotgemeinde maßgebend beteiligt war, gibt einen ersten Hinweis, wie gefährdet ihr Grundstück ist. Anhand dieser Karte sollten Sie eine erste Gefahrenabschätzung durchführen: https://www.lfu.bayern.de/wasser/starkregen_und_sturzfluten/hinweiskarte/index.htm

Zudem können Sie durch zertifizierte Fachleute ein sogenanntes Hochwasseraudit für Ihr Grundstück durchführen lassen.

 Organisatorische Maßnahmen

Die meisten uns bekannten Schäden bei Starkregen sind auf folgende Ursachen zurückzuführen:

  • Kellerfenster oder tieferliegende Gebäudeöffnungen waren nicht verschlossen oder nicht wasserdicht ausgeführt
  • Abflussrinnen, Dachrinnen, Sandfänge oder Rohrleitungen waren nicht durchgängig frei, sondern versandet oder verstopft. Sie sollten diese regelmäßig reinigen und überprüfen.
  • Rückstauklappen haben, aufgrund mangelnder Wartung, nicht oder nicht vollständig geschlossen. Die meisten Hersteller schreiben eine jährliche Wartung vor. Deren Durchführung und Dokumentation kann auch versicherungsrelevant sein.
  • Die Bauhöfe ziehen regelmäßig Unrat, Gartenschnitt oder sonstige Fremdkörper aus den Entwässerungsgräben und Durchlässen. Bitte nutzen Sie die offiziellen Entsorgungswege und kippen Sie kein Schnittgut in Gräben. Im Starkregenfall verstopft dieses die Durchlässe und mindert den Abflussquerschnitt. Bitte kehren Sie außerdem keinen Straßendreck in die Gullys und Straßenabläufe. Wenn diese versanden kann auch der erforderliche und berechnete Abfluss nicht mehr sichergestellt werden.

Bauliche Maßnahmen

Viele Gebäude wurden zu einer Zeit gebaut, als die zu erwartenden Wassermengen noch geringer waren. Deswegen sollten Sie Ihren Bestand überprüfen:

  • Der öffentliche Kanal ist so dimensioniert, dass er einen sinnvollen Regeldurchfluss hat, aber auch einzelne Starkregenereignisse aufnehmen kann. Er ist jedoch nicht so dimensioniert, dass er jeden Extremfall abdecken kann. Dies wäre technisch zwar möglich, würde aber einen enormen wirtschaftlichen Aufwand bedeuten, welchen letztlich alle Anwohner über Ihre Abwasserbeiträge zahlen müssten. Liegt ihr Hausanschluss daher unterhalb des Rückstauniveaus des öffentlichen Kanalnetzes, sollten Sie über den Einbau einer Rückstauklappe nachdenken. Diese ist deutlich günstiger als die Beiträge, die Sie für eine Aufdimensionierung des Kanals zahlen müssten. Gut zu wissen: Die Entwässerungssatzungen unserer Mitgliedsgemeinden enthalten alle eine Eigenverpflichtung („Gegen den Rückstau des Abwassers aus der Entwässerungseinrichtung hat sich jeder Anschlussnehmer selbst zu schützen.“)
  • Gerade bei älteren Häusern sind die Grundleitungen oft klein dimensioniert und teilweise zugesetzt und damit nicht (mehr) ausreichend für die aktuellen Regenmengen. Dies führt zu einem internen Rückstau auf dem Grundstück, da das über die Fallrohre und Bodenabläufe zulaufende Wasser durch die zu kleine Dimensionierung nicht abgeführt werden kann. Oder anders gesagt: Der Kanal hätte Platz, die Kanalleitung auf dem Grundstück aber nicht mehr. Auch in diesem Fall kann es sich in das Haus zurückstauen. Hier sollten Sie sich von einem Fachbetrieb zu Lösungsmöglichkeiten beraten lassen.
  • Abflussrinnen in Hofeinfahrten oder vor Haustüren etc. sind oft nicht ausreichend groß dimensioniert. Auch hier können bauliche Maßnahmen Abhilfe schaffen.

Informationen

Wir bieten Ihnen folgende Informationsangebote:

  • Die Arbeitsgemeinschaft Dorfschätze hat eine Broschüre zum Schutz vor Hochwasser- und Starkregen herausgegeben, welche kürzlich an alle Haushalte im VGem-Gebiet verteilt wurde. Sie finden diese auch online: https://dorfschaetze.de/hochwasser-geht-alle-an/ In dieser Borschüre erhalten Sie zahlreiche weitere Hinweise zur Eigenvorsorge.
  • Im Gebiet der VGem Wiesentheid gibt es seit einigen Jahren Messpegel und Wetterstationen an zentralen Stellen. Bei Starkregenereignissen können Sie dort die Pegel der Zulaufgewässer sowie die aktuellen Regenmengen verfolgen: markt-wiesentheid.de/wetter/
  • In bestimmten Einzelfällen erhalten Sie gerne von Hauptamt der VGem (Katastrophen- und Krisenvorsorge: hauptamt@wiesentheid.de) eine erste Gefahreneinschätzung und einen Abgleich mit Erfahrungswerten für Ihr Grundstück.
  • Unabhängig vom Eigenschutz sind alle unsere Gemeinden derzeit dabei, verschiedene Hochwasserschutzkonzepte umzusetzen. Zum Umsetzungsstand erhalten Sie bei Ihrer jeweiligen Wohnsitzgemeinde weitere Informationen.