Nachruf Walter Hahn
Herrn Walter Andreas Hahn,
Lebenslauf:
Nach dem Besuch der Grundschule und des Gymnasiums leistete Herr Hahn ein Praktikum der Landwirtschaft auf den Gutsbetrieben in Seligenstadt und Neuses am Sand ab; daran schloss sich eine Ausbildung zum Ing. grad. (agr.) an der Fachhochschule in Triesdorf an. Von 1957 bis 1959 absolvierte er das Studium zum Lehrer an landw. Berufsschulen beim Staatsinstitut für den landwirtschaftlichen Unterricht in München. Nach Besuch der pädagogischen Hochschule der Uni München vom 15.10.1959 bis 29.07.1960 (Zusatzausbildung zum Lehrer an Volksschulen), war er als Lehramtsanwärter und vom 01.06.1961 bis 31.08.1963 als außerplanmäßiger Lehrer im Vorbereitungsdienst tätig.
Von 1963 bis 1970 war Walter Hahn Lehrer an der Volksschule Altenschönbach, ab 01.04.1970 Oberlehrer an der Volksschule Wiesentheid und ab 01.01.1971 Rektor.
Walter Hahn hat als Oberlehrer bzw. Rektor der Volksschule Wiesentheid den Schulverband (gegründet 1969) von vornherein miterlebt und maßgeblich mitgestaltet. Er war bereits beim Bau und bei der Einweihung der Nikolaus-Fey-Volksschule 1972 dabei, hat die Schulsprengelerweiterung 1981 auf die Schüler der Klassen 7-9 aus den Gemeinden Großlangheim, Kleinlangheim und Wiesenbronn mitgetragen.
Ab 04.11.1977 war er als Schulrat bzw. ab 15.06.1982 als Schulamtsdirektor am Staatl. Schulamt in Kitzingen tätig. Mit Wirkung vom 04.02.1988 wurde er zum Fachlichen Leiter des Schulamtes bestellt.
Seit 01.06.1991 war Walter Hahn berufsmäßiger erster Bürgermeister des Marktes Wiesentheid. Die Wahl am 28.04.1991 gewann er als Bewerber des „Bürgerblocks“ mit 80,64% gegen den Kandidaten der CSU. Die Wahl war erforderlich, nachdem der seinerzeitige Amtsinhaber Heinz-Dieter Wunsch nach 20 Dienstjahren aus gesundheitlichen Gründen die Versetzung in den Ruhestand beantragt hatte. Bei den Kommunalwahlen am 10.03.1996 wurde Walter Hahn mit einem über 90%igen Wählervotum bestätigt.
Im Jahre 1966 wurde Walter Hahn als Kandidat der freien Wählergruppe „Landgemeinschaft“ in den Kreistag Gerolzhofen gewählt; seit der Gebietsreform 1972 war er Mitglied des Kreistages Kitzingen. Seit 1978 stand er an der Spitze der Fraktion der „Freien Wähler“ und übte seit 1990 das Amt des weiteren Stellvertreters des Landrates aus.
Herr Hahn hat sich sowohl in der Zeit als Leiter der Volksschule in Wiesentheid als auch während seines bisherigen kommunalpolitischen Wirkens in der Marktgemeinde in besonderer Weise zum Wohle der Allgemeinheit eingesetzt. Doch nicht nur auf örtlicher Ebene, sondern auch überörtlich war Herr Hahn stets aktiv und brachte u.a. während seiner Tätigkeit als Schulleiter seine praktischen Erkenntnisse bei der Mitarbeit in verschiedenen Kommissionen des Bayer. Kultusministeriums ein.
Sein Engagement galt seit jeher in besonderem Maße der Jugend, der Kultur und dem Sport. Er arbeitete jahrelang in der Kreisvorstandschaft des Bayer. Landessportverbandes mit und förderte Arbeit und das Miteinander der örtlichen Sportvereine entscheidend.
Als Vorsitzender des Kultur-, Sport- und Sozialausschusses lag ihm, neben der Förderung des Sports, stets auch die Verbesserung des kulturellen Angebots in der Marktgemeinde am Herzen. So ist die Entwicklung des Marktes im kulturellen Bereich wesentlich auf seine Bemühungen und Initiativen zurückzuführen.
Herr Hahn war maßgeblicher Initiator der Sing- und Musikschule Wiesentheid, die im Jahre 1981 unter dem Dach des Dekanats Castell gegründet und zwischenzeitlich als kommunaler Zweckverband geführt wird.
Die Einbeziehung der Jugend in die Kommunalpolitik auf Kreis- und Gemeindeebene war ihm eine wichtige Aufgabe. Deshalb setzte er sich im Landkreis für die Einrichtung des „Jugendkreistages“ ein und steht auf örtlicher Ebene den Schulklassen für Führungen im Rathaus sowie für Diskussionen kommunalen Angelegenheiten im Rahmen des Sozialkundeunterrichts des LSH regelmäßig zur Verfügung.
Herr Hahn hat sich als 1. Bürgermeister insbesondere für die Deckung des Bedarfs an Bauplätzen für Ein- und Mehrfamilienwohnhäuser eingesetzt. Die zügige Ausweisung und rasche Bebauung der in den letzten 5 Jahren entstandenen Baugebiete „Lag“ und „Heinlein“ in Wiesentheid sind im wesentlichen seiner Initiative zu verdanken.
Auch die Ausweisung und Erschließung von Gewerbe- und Industriegrundstücken war ein Schwerpunkt der Politik während seiner Amtszeit, so dass die Gewerbegebiete „Obere Lag II“ und das Industriegebiet „Arthölzl“ geschaffen wurden.
Politische Karriere im Überblick:
1978-1991:
Mitglied des Marktgemeinderates und 2. Bürgermeister der Marktgemeinde
Vorsitzender Kultur-, Sport-, und Sozialausschuss
Mitglied im Hauptverwaltungs- und Finanzausschuss
Mitglied in der Schulverbandsversammlung
1978-1984:
Mitglied der Gemeinschaftsversammlung der VGem
1986-1991:
Mitglied in der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Sing- und Musikschule Steigerwald
Seit Juni 1991 – 2008:
Berufsmäßiger 1. Bürgermeister des Marktes Wiesentheid,
1. Vorsitzender des Zweckverbandes Sing- und Musikschule Steigerwald,
Gemeinschaftsvorsitzender der VGem Wiesentheid, Schulverbandsvorsitzender,
Vorsitzender des Hauptverwaltungs-, Finanz- und Wirtschaftsausschusses,
Vorsitzender des Bauausschusses,
Mitglied der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Abwasserbeseitigung Schwarzacher Becken,
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Steigerwaldvorland“
- Erhielt 2002 den Ehrenring des Marktes Wiesentheid
- Wurde 2008 zum Altbürgermeister ernannt